Aus dem Programm RESTLREDEN im Frühjahr 2019
Die Schwarz-Blaue Regierung will 2019 die Verfassung ändern, um Asylwerber nur auf Verdacht einsperren zu können. Eine Idee des Innenministers Kickl von der FPÖ.
Kanzler Kurz wollte dem zustimmen. Doch dann kam "Ibiza" dazwischen...
Die staatliche Kulturaufsicht begehrt folgende Durchsage:
Vor wenigen Stunden hatte ein Zeuge den Eindruck, dass ein Asylwerber von der Wurstsemmel eines österreichischen Schulkindes abbeißen wollte. Der ausländische Unhold leugnete die Absicht, einen Mundraub begehen zu wollen – wirkte allerdings unterernährt und wurde demzufolge umgehend in Sicherungshaft genommen. –
In diesem Zusammenhang teilt die staatliche Kulturaufsicht mit:
Jeder, der die Tendenz zeigt, nach Meinung von anderen Personen Ungesetzliches nur anzudenken -, kann in Sicherungshaft genommen werden. Dass andererseits für geständige Mörder die Unschuldsvermutung gilt ist vielleicht für den ein oder anderen überkritischen Bürger unverständlich – aber man kann eben nicht alles verstehen.
Von dieser Bestimmung ist unsere Regierung ausgenommen, denn sie soll ja nicht aus dem Gefängnis heraus agieren. - Wenn also ein Regierungsmitglied etwas Ungesetzliches anregt, war’s halt a b’soffene G’schicht – aber eine seit Monaten geplante. Und dies – liebe Ö. und Ö - ist ein beispielgebender Beitrag zur Suchtprävention: Wer sich ansaufen möchte, der plane das ein halbes Jahr vorher.
Die obig genannte Bestimmung gilt aber sehr wohl – und speziell - für Schriftsteller, Satiriker, Kabarettisten und anderes Künstlerklumpert - sowie deren applaudierendes Publikum. - Es wird also den hier anwesenden Sympathisanten nahegelegt, Stillschweigen über den hiesigen Aufenthalt zu bewahren, denn auch der gute Nachbar könnte zum Denunzianten werden.
Meine Damen und Herren – wir gehen sicheren Zeiten entgegen, denn sobald die Politik das Recht bestimmt können wir wieder auf tausend Jahre disponieren.
Die Kulturaufsicht teilt ferner mit, dass zum Schutz der Volkshygiene in diesen Stunden eine Burgtheater – Produktion observiert wird. Es handelt sich um das Stück „Der Bauer als Millionär“ von Ferdinand Raimund in einer aktualisierten Fassung, wo es nicht um einen reichen Bauern geht, sondern um einen Polit-Sunnyboy namens Fortunatus Kurzel – der in einer Schlüsselszene vom Hohen Alter heimgesucht wird.
„Ja, mein lieber Herr von Kurzel – Sie haben Leute, die es gut mit Ihnen gemeint haben, aus’n Haus g’jagt - und haben stattdessen Schlangen, giftige Spinnen und Kettenhunde einquartiert. Und da hams mich dafür herg’schickt, - ihnen miserablichst zu dienen.
Na ja, mein lieber Herr von Kurzel - Wir wern uns schon vertragen.
I bin ja a g’spaßiger Kerl.
Und wenn dann einmal auch meine Verwandten ihre Aufwartung machen – meine Cousine, die blauäugige Macht. Sie, das ist eine unterhaltliche Person – mit der können’s spielen im Sandkisterl – bis’s plötzlich blind sind, weil sie den Sand in die Augen haben.
No, und mein liderlicher Vetter, der verdorbene Ruf, der freut sich schon d’rauf, sie berühmt zu machen – und stellt Ihnen gleich seine Gemahlin vor, die blöde Nachred‘. Sie, die kann’s schon gar nicht erwarten, Sie an ihr gefühlloses Herz zu drücken.
Und wenn meine Erbonkeln – der Neid und der Hass – mit ihren Feuergeistern erscheinen– und wenn alles niederbrennt is – dann, mein lieber Herr von Kurzel – dann werden Sie als unschuldig sein wollender Aschenmann durch die Historie wandeln ...
An Aschen ... an Aschen ...