Keine Ahnung wie ich da hineingeschlittert bin!
Plötzlich war ich in allen möglichen Studios, hatte keine Ahnung von Irgendwas und stand letztlich schlotternd auf der Bühne des Großen Sendesaales im ORF - vor mir jede Menge Publikum und im Hinterkopf die Gewissheit, dass tausende Leute vorm Radio sitzen!
Und dann ... dann ... dann habe ich mitten im Lied den Text vergessen!
Ein Trauma bis heute!
Aber der Weg dorthin war super!
In einem Anfall von Größenwahn habe ich mich mit einigen Liedern angemeldet. Und dann ging's los:
Erst bei Frau Eva Maria Kaiser vorspielen - und genommen werden (musikalisch)!
Dann im Probekeller der Gruppe Misthaufen Änderungen meines Liedes "Es gab" hinnehmen müssen.
Aufnahmen im Privatstudio von Ernst Kugler, Chef der ORF-Big Band. Der gute Mann hat mich ordentlich karniefelt - bis ich wusste, dass ich gar nichts mehr weiß.
Dann die Vorentscheidung geschafft - und einen Film (praktisch als Vorläufer der Video-Clips) gedreht. Hat Spaß gemacht!!
Und letztlich der eher traumatische als traumhafte Auftritt...
Gewonnen hat damals ein Duo namens Ray and Mick - zwei Burschen, die heute besser bekannt sind als Reinhold Bilgeri und Michael Köhlmeier. Der Titel hieß "Oho Voralberg".
Es wurden nur die ersten 5 Plätze bekannt gegeben. Angeblich wurde ich Sechster (das haben sie wahrscheinlich jedem gesagt, der im hinteren Feld gelandet ist).
Dabei war auch ein gewisser Peter Skrepek, der heute ein bekannter Studiomusiker ist (u.a. in der Falco-Band).
Fazit: Ich bewundere alle, die bei heutigen Casting-Shows so scheinbar locker und cool ihre Performance abliefern - ohne Hänger!
[Bilder und Infos aus: www.was-wurde-aus.at]
Und hier das geniale banale Liedermacher-Werk:
Es gab
Es gab den Onkel, der als Weihnachtsmann
nach einem Einbruch zu den Kindern kam.
Es gab den Schotten, der das Kerzenlicht
zum Spiegel stellt - mehr braucht er nicht.
In eines Pfarrers dunklem Kämmerlein,
da stand: Hier ist der Sonnenschein.
Es gab den Trinker, der sich selbst erschoss,
nur weil er seinen Wein vergoss.
Das gab's, als ich mich noch nach Märchen sehnte
und jemand mir vom bösen Wolf erzählte.
Es gab den Kranken auf dem Sterbebett,
in ihm vergaß man das Sezierbesteck.
Es gab den Flüchtling, der vertrauensvoll
daheim sich wieder melden soll.
Es gab die Hausfrau, die noch alles kauft
was billig ist, was aber niemand braucht.
Es gab den Sportler, der nur dann gewinnt,
wenn dadurch auch die Kasse stimmt.
Das gab's, als ich mich noch nach Märchen sehnte
und jemand mir vom bösen Wolf erzählte.
Es gab die Freundschaft, die sich täglich schwört,
dass man für ewig sich gehört.
Es gab das Mädchen, das das gleiche sprach -
noch heute denke ich darüber nach.
Das gab's, als ich mich nach der Wahrheit sehnte
und jemand mir vom bösen Wolf erzählte.
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Diese Homepage wird wohl nie fertig sein. Weil: Wer selbst nichts kann muss mit dem zufrieden sein, was andere können - in dem Fall mit fertigen Vorlagen. Nach und nach wird es vielleicht einmal MEINE Homepage werden ....